Sonntag, Mai 08, 2005

06. Mai Mit dem Songthaew nach Oudomxi

Wiederum gegen 7 stand ich frisch mit Mekong Wasser geduscht an der Bushaltestelle die 20min strammen Marsches von meiner Herberge entfernt war.

Da sich an der Haltestelle auch nicht viel tat und ich noch kein Fruehstueck genossen hatte versuchte ich einer Frau einige Fruehchte abzukaufen, aber das Misslang aufgrund der unglaublichen Preisvorstellung. An einem anderen Stand entdeckte ich Leo Kekse (=Oreo Kekse) und bot fuer die Packung sehr niedrige 0,5$. Aus welchen Gruenden auf immer akzeptierte die Frau das Angebot. Ich knusperte also die Kekse und packte den "Steppenwolf" aus.

Lesestunde
Leider ist lesen fuer die Einheimischen eine grosse Attraktion und so wurde ich durch eifrige Mitleser unterstuetzt, die sich hinter mir aufreihten. Einer versuchte laut mitzulesen und war gar nicht schlecht dabei. Ich wechselte also zum Loose, das war natuerlich auch sehr aufregend und das Buch mussten die Leute auch genau untersuchen.

Postkarten
Im Loose stand fuer China der Tipp, dass man sich mit Postkarten der Heimatstadt ausruesten moege. Ich entschied, dass jetzt der Moment gekommen war, um die Wirkung auszuprobieren. Und es klappt, die Leute waren bestimmt 20min beschaeftigt, in denen ich meine Ruhe hatte.

Mitreisende
Kurze Zeit spaeter trafen dann noch zwei Mitreisende aus der Schweiz ein, die untereinander aber englisch sprachen, da sie aus dem franzoesischen Teil und er aus dem Deutsch sprechenden Teil kam. Gegen 9 Uhr bestiegen wir die mit einem Metallgeruest ueberdachte, und mit 2 laengs eingebauten Sitzbaenken ausgestatte, Ladeflaeche. Es war ein (zu) kleiner LKW und einige Leute hingen draussen am Fahrzeug auf einer Art Trittbrett. Drinnen konnte man sich aber auch nicht mehr so recht bewegen und die Beinfreiheit war eine Katastrophe. Zusaetzlich sah man kaum etwas von der reizvollen Landschaft, da der Kopf am Dach schrammte. Ergo, nicht so angenehm. Nach ca. 1 Stunde wechselte ich dann freiwillig auf das Trittbrett.

Trittbrettfahren
Das Trittbrett ist aus mehreren Stahlrohren zusammengeschweisst und mehr oder weniger abenteurlich mit dem Rest das Fahrzeuges verschweisst. Insbesondere die Risse an den Schweissnaehten fasznierten mich natuerlich. Zum Glueck hatte ich sehr schnell einen Premiumplatz. D.h. ich stand am Rand des Trittbrettes, wo auf Beckenhoehe eine L-Foermige waagerechte Verstrebung angebracht war, so dass man sich dort "reinhaengen" konnte. So stand ich dann herum, hatte wieder frei Sicht und nach einer halben Stunde war ich auch nicht mehr ganz so verkrampft und gewann Vertrauen in die Konstruktion.
Ich hatte mir schlicht ueberlegt, dass ich nicht wesentlich mehr wiege als die Asiaten und bei denen hat die Konstruktion seit tausenden von Kilometern gehalten. Anstrengend war eher der gelegentlich auftredende Regen...

Oudomxi
nach einigen angeregten Unterhaltungen mit dem Schweizer kamen wir gegen 13:00 Uhr im Regen im dem letzten ernstzunehmenden Ort vor der Grenze nach China an. Wir waren alle nicht so darauf erpicht unbedingt in eines der emfohlenen Hostels zu kommen und landeten entsprechend im "Warm Hotel", das sich insbesondere durch die Naehe zum Busbahnhof und den netten Zimmern auszeichnete. Es gab einen Fernseher, Fenster, echte Bettdecken und fuer die Schweizer gar einen Balkon. Und das fuer 2$ pro Person. Also sehr erfreulich.

Stadtrundgang
Der Hunger trieb uns durch den verschlafenen Ort. Es gab zwar eine Vielzahl von Restaurants aber nirgends waren Leute. Letztlich entdeckte ich ein kleines Restaurant, wo es die typischen Nudelsuppen gab. Meine Mitreisenden waren begeistert. Schon vorher hatten wir uns einen Kaffee gegönnt, so das wir jetzt munter und gestaerkt auf den erhoeht gelegenen Tempel der Stadt geklettert sind. Man sah einen wirklich kleinen Ort, von dem wir die zentralen Punkte inzwischen schon alle gesehen hatten. Also wieder Richtung Hotel wo wir mit einigen Fruechten ankamen. Das war unsere Zwischenmahzeit, denn vom Balkon sahen wie ein Frau Crepes mit eigenartigsten Fuellungen an Schulkinder verkaufte. Natuerlich reihten wir uns ein und stellten uns auch Crepes zusammen. Man konnte dabei aus vielen Toepfen mit veschiedensten Sossen/Pulvern oder Cremigen Aufstrichen waehlen. Die Geschmacksrichtung reichten von Schokolade ueber Kirsch bis zu irgendwie Gruen. Geschmeckt hat es gut, wenn auch nicht nach Crepes.

Spezialitaeten
Da unser Hunger am Abend wieder aufkam, besuchten wir ein kleines Restaurant mit Spiessen aus Huehnerinnereien und ganzen (abgemargerten) Huehnern die kunstvoll auf einen Spies aufgespannt waren. Es wurde reichlich geschlemmt, wobei es weniger satt gemacht hat, als das es einfach lange gedauert hat. Dabei unterhielten wir uns darueber, dass die Beiden immer gerne fernab der grossen Reisewege reisen und sich auf mal hier und da laenger Zeit lassen. Sie Reisen entsprechend auch lieber mit den oeffentlichen Bussen und und und. Die Unterhaltungen haben sehr viel Spass gemacht. Am naechsten Tag wollten Sie auch weiter, wobei Sie sich spontan ein "geheimes" Ziel ausgesucht hat. Es war ein recht abgelegenes Dorf und ich bin mir nicht sicher, ob die beiden dort angekommen sind, aber selbst wenn nicht, werden sie etwas draus gemacht haben. Sie boten mit an mitzukommen, aber ich wollte nun doch endgueltig nach China.