Mittwoch, Mai 25, 2005

18.05. Qingdao bei Sonne

Wie gewoehnlich aufgewachen, fertig machen, Regenschirm einpacken und dann wird man von einer frischen Brise und Sonne empfangen. Das macht gleich gute Laune als ich gegen 9:00 bei meinem vom vorherigen Tag bekannten Fruehstuecks-suppen-Lokal auftauche.

Busbahnhof
Trotz aller negativen Berichte im Loose ".... kaum einer waehlt fuer die Anreise nach Shanghai den Bus und das hat seinen Grund..." will ich mit einem Nachtbus reisen. Der Busbahhof vom Qingdao soll etwas chaotisch sein und das beschtaetigt sich insbesondere dadurch, das ich kein zentrales Gebaeude entdecken kann, in dem Tickets verkauft werden. Ich hatte mir in der Zwischenzeit aber das Schriftzeichen fuer Shanghai eingepraegt und erkannte es auf einem Schild, das ein Mann vor sich aufgebaut hatte. Der Mann sprach zwar kaum Englisch, aber wir kamen ueberein, das er Tickets fuer einen Sleeper Bus um 19 oder um 20 Uhr verkauft, die Strecke sollte glaube ich 220 Yuan kosten. Recht viel. Obwohl ich ihm mit Hilfe des Sprachfuehrers im Loose und dem Schluesselwort "mingtian"="morgen" bequatschte marschierten wir zum Bus. Dort erklaerte ich abermals das ich morgen fahren moechte und auch erst morgen das Ticket kaufen werde.

9:45 Uhr
Ich versuch noch einmal Wiebke zu erreichen. Sie geht ans Telefon und ist inzwischen nach Qingdao zurueck gekehrt. Sie hat Vorlesung und wir verabreden das naechste Telefonat fuer 13:00 Uhr

Kaffee
Irgendwie bin ich muede und laufe zu Mc-Doof und genehmige mir einen Kaffee. Diesmal etwas teuerer und dafuer auch die grooooosse Portion. Gut, macht nichts. Ich setze mich auf eine Bank an der nahen Promenade und geniesse die Sonne. Ich schaffe ca. 1/3 aus meinen Kaffee, dann bin ich in ein Gespraech mit meinem Banknachbar verwickelt. Er kann aber kaum Englisch. Ploetzlich draengt sich ein Herr mit Krawatte zwischen uns beide auf die Bank. Er kann deutlich mehr Englisch - schreiben. Er hat eine Zeitung und auf der schreiben wir mehr oder weniger abwechselnd unserer Saetze auf. Sehr lustig. Zwischendurch male ich Bildchen um zu zeigen, wo Hamburg liegt und das Schiffe zwischen den beiden Staedten verkehren koennen. Unsere Unternhaltung findet schnell ein gutes Dutzend Zuhoehrer, die sich um die Bank draengen und sich an dem lustigen Raetselraten um die Saetze beteiligen. Ich sehe das ganze als eine oeffentliche englisch Stunde an.
Gegen 11:30 ist der Spuk vorbei und ich gehe zurueck ins Hotel um meine Sachen sicherheitshalber auszuchecken. Zum Mittag gibt es dann eine art Nudelsalat. Also kalte Nudeln mit einigen Gewuerzen und Gurken. Lecker und guenstig. (2,5 Yuan = 0,25 Euro)

Hafen
Mit Wiebke habe ich mich fuer 16:00 Uhr an der Ocean University verabredet und will nun den noerdlichen Teil der Stadt und damit den Hafen erkunden. Als auf dem Weg ganz beeindruckt auf einige alte Kraehne schaue, spricht mich ein Student an. Er lernt/studiert Tourismus und ich bin sein geeignetes Opfer. Das bleibe ich leider auch noch, als ich erklaere die meisten Sehenswuerdigkeiten zu kennen. Wir gehen also zum Hafen. Einige Seeleute ueben das Werfen von "Enterleinen" und in kleinen Laeden, hinter halb geschlossenen Tueren, sitzen die leichten Damen und warten auf die russischen Seeleute. Alle Schilder sind jetzt in Russisch und Chinesisch beschriftet.

16:00 Uhr
Nach einer kurzen Stippvisite bei der Tsingtao Brauerei wurde ich durch meinen Studenten-Guide sicher bei der Universitaet abgegeben. Wiebke wohnt in einem Studentenwohnheim mit einer Masse an Deutschen und anderen Auslaendern zusammen. Ihr Zimmer teilt sie allerdings mit einer Koreanerin die kein Englisch spricht. Wir gehen runter zum Strand Nr.6 waten etwas durchs Wasser und setzen uns in eine Strandbar. Der Fruchtshake kostet 10Yuan. Das ist an sich ja nicht viel, aber das Verhaeltnis zu den sonstigen Lebenshaltungskosten machts. Unser Spaziergang endete im La luna(???) wo es echtes westliches Essen gab. Wiebke begann mit einer Kartoffelsuppe ich starte mit "Tomate auf Toast". Ein Hamburger und Pommes rundeten die Sache ab. Dann noch ein (schlechter, wirklich schlechter) Cocktail und wir waren bereit, um in die Uni zurueck zu kehren. Einige Bier auf meiner Seite und einige Aufputsch Drinks auf Wiebkes Seite mussten vernichtet werden. Nebenbei wurden Photos betrachtet und Gespraeche ueber chinesiche Eigenheiten und insbesondere ueber die Damen bzw. die "Katzen" gefuehrt.

Einchecken
Meine Sachen lagen ja immer noch im Hotel und so habe ich zusammen mit der Nachtbesetzung meine Wiedereinbuchung - also das erneute Ausfuellen des nervigen Check-in Zettels in Rekordzeit von unter 2 Minuten durchgefuerht. Mir ist schleierhaft wieso das im angetrunkenen Zustand so viel besser funktioniert.