Mittwoch, April 20, 2005

19.04. Dienstag Bubble Tea

5,5 Stunden Schlaf
Dieser Tag begann wie schon erwaehnt im Internetcafe. Genau dort ist er dann auch zuende gegangen. Dazwischen lag zunaechst eine klimatisierte, aber trotzdem unruhige Nacht die insbesondere nur von von 4 Uhr bis 9:30 dauerte. Denn da hoerte ich ausserhalb des Zimmers sehr asiatisch klingendes Englisch - dachte sofort an Stanley - stand auch schon in der Zimmertuer und schaute schlaftrunken und sehr verwirrt um mich.
Unser Zimmer grenzt direkt an die Kueche und dort stand ein Hostelmitarbeiter, der gerade Fruehstueck vorbereitete. Er sah mich - wurde aus meiner Verwirrtheit (natürlich) auch nicht schlau und sagte (in seinr Verzweiflung) dann soetwas wie "Breakfast". Ich nicke nur und war mit den Gedanken immer noch nicht ganz in der Wirklichkeit angekommen. So kam ich also zu meinem ersten Fruehstueck im Hostel.


Backpacker Breakfast
Typisches Backpacker Fruehstueck. 2 Toast, 1 Stueck Bananenkuchen, 1 Banane, je ein Paeckchen Erdbeermarmelade und Butter dazu ein Becher Kaffee mit der guten Dutch Lady "Recombined Milk". Es ist sicher irgendwie lecker, passt aber leider so gar nicht nach Asien. Ich futtere es eher unmotiviert in mich hinein, "echtes" also einheimisches Essen wäre mir lieber. Wobei es fraglich ist, ob jeder Backpacker ein typisches "Nasi Lemak" als Fruehstueck moechte. Nasi Lemak = Reichlich Reis, Chilisosse, getrocknete und gesalzene kleine Anchovis, Erdnuesse, Hart gekochtes Ei alles fuer 20 Cent. Auch ich musste mich erst langsam an dieses Frühstück gewöhnen, aber dann ist es sehr OK. Alternativ kann man ja auch Roti essen.

Dutch Lady Milk
Diese Firma ist mir einen kleinen Nachtrag Wert. Die Milchpackungen bestechen durch ein sehr schickes Design das ein wenig an "Antje mit dem Gouda aus Holland" erinnert. Die Konkurrenz sieht deutlich uninteressanter aus. Die Milch gleich teuer ist, wie die besagte Konkurrenz habe ich auch einmal zugegriffen. Mein damaliges Frühstück waren meist Cerealis (ja ich auch nicht einheimisch) und an dem besagten Morgen wurde ich damit auch nicht glücklich. Die Milch schmeckte abscheulich. Überhaupt nicht nach Milch. Ich suchte die Packung nach Hinweisen ab, was mit der Hersteller mit der Milch gemacht haben könnte. Und schliesslich fand ich einen kleinen Hinweis "Made from recombined milk". Auf deutsch die Milch wurde aus Milchpulver wieder angemischt. Grrrrr. Das die sich trauen soetwas zu verkaufen. Ich habe das Zeug nie wieder getrunken. (Wer lange genug sucht findet auch von Dutch Lady normale Milch...)

Sogo und Co.
Ich lief dann zur Monorail und fuhr in Richtung des "Sogo". Ein grosser Department Store der wohl aus Japan kommt. Auf dem Weg lag noch mein am meisten gehasstes Einkaufszentrum in dem es sehr viele kleine und recht gute Schuhgeschaefte gibt, das aber den Nachteil hat das ich mich immer darin verirre. Denn die Etagen sind nicht uebersichtlich. Die Gaenge sehen alle gleich aus und innerhalb der Etagen gibt es immer wieder Absaetze ueber die man die Etage Wechselt ohne das man es wirklich merkt. Geht man in einem anderen Gang zurueck kann es sein, das man den Wechsel in die andere Etage nicht mitmacht und so verirrt man sich einfach sehr schnell. Es gibt in dem ganzen Ding auch kaum bekannte Markenshops so das man sich auch nicht an den immer aehnlich ausssehenden Geschaeften orientieren kann. Schliesslich bin ich dann ins Sogo abewandert und habe mir 2 Markenjeans fuer je ca. 20 Euro gekauft.



LRT
Dann bin ich wieder zu Stanley gefahren. Diesmal mit der LRT einem S-bahn artigen System. Das von Siemens stammt und insgesammt wesentlich stabiler ist als die Monorail. Ergo ich fuehlte mich besser. Inzwischen war es 1:00 Uhr und damit Mittagszeit. Stanleys Schwester musste sich dann in das Gewuehle stuerzen und von meinem Liebings-fried-Noodle-Master Mee-Hainan und Mee-Hokkien organisieren. Beides sind typische Gerichte die man uerball in Malaysia bekommt. Also einfach mal ausprobieren wenn Ihr selbst da seid.

Sunway Lagoon und Bubble Tea Supply
Dann ging es endlich los zur Sunway Lagoon. Dort wollten wir Bubble Tea Zutaten kaufen. Meinen ersten Bubbletea hatte ich am Sonntag und er war sehr sehr schlecht. Leider. Das Getraenk besteht letztlich aus einem Sirupkonzentrat in einer nahezu beliebigen Fruchsorte und Wasser sowie natuerlich Eis und grossen (0,5cm im Durchmesser) ziemlichen zaehen (vgl. Gummibaerchen aber nach aussen hin weicher) Tapioca Kugeln. Und das muss alles in einer vernuenfitigen Konzentration zusammen gemischt werden. Da es dieses Getraenk in Deutschland aber leider noch nicht gibt, hat Corina mich instaendig bekniet es doch unbedingt zu importieren. Da ich ja irgendwie dann doch derjenige von uns beiden bin der (von der Anzahl her) mehr Bubble Tea getrunken wird das Unglueck wohl seinen Lauf nehmen. Zumindest hatte Stanley schon herausgefunden wo die genau sitzen und das man als privatmensch wohl auch kaufen darf. Also sind wir hin und haben das Geschaeft auch gefunden. Es war ein Kombination aus Wholesale (Grosshandel) und Direktverkauf an Abhaengige/Suechtige und andere Kunden.



Die Details
Die ganze Sache ist natuerlich eine Wissenschaft fuer sich und alle Produkte kommen wirklich aus Taiwan. Vielleicht sprach deshalb in der ganzen Firma niemand wirklich Englisch. Gut das Stanley chinese ist. Er hat fleissig uerbersetzt und jetzt bin ich stolzer Besitzer von einem Kilo Tapioca Perlen, 300 gr Yam (wohl=Taro) Pulver, 1liter Grape Sirup, 1liter Mango Sirup, 50 extragrossen Strohhalmen. Der Einstieg in das Geschaeft kann also losgehen...

Dann haben wir uns noch schnell die Sunway Lagoon angesehen. Ein riesiger Komplex der auf Aegytisch getrimmt wurde. Mit Pyramide und so. Dann zusaetzlich eine indoor Eisbahn und ein grosse Wasserlandschaft. Dazu natuerlich das passende Resorthotel. Nach einem Starbucks Cappucino in Tall fuer 1,60 Euro ging es zurueck in die Stadt.



Central Market und Umgebung
Dort wurde ein schicker Holzdrachen erstanden und dann ging es ueber einen Stoffhaendler wieder raus aus dem Zentrum. Ziel war eine Frau die besonders gute Satay verkauft. Das tat sich auch heute, wobei ich schockiert festgestellt habe das die Teile tiefgefroren waren bevor sie auf den Grill kamen. Komisch, kann ich mir noch nicht ganz erklaeren. Es war sehr sehr lecker und ich habe mich etwas ueberfressen. Satay sind kleine Holzspiesse (aehnlich wie Schaschlik) nur das das Fleisch sehr gut und besonders mariniert wird. Da die Spiesse nur auf ca. 10cm mit Fleisch bestueckt sind nutzt man einen speziellen schmalen und langen Grill. Dazu werden Gurkenstueckchen, Zwiebelstuecke, speyieller im Bananenblatt gekochter Reis und eine Erdnussosse gereicht. Zum Reinlegen.


Ja, wieder bei Stanley war es dann soweit. Ich musste noch schnell zwei Mangos (!!!) essen. Mir ist noch immer schleierhaft wie ich das geschafft habe. Muss auch hier an dem uerberwaeltigenden Geschmack liegen.



Uebrigens wem jetzt gerade das Wasser im Munde zusammenlaeuft. Wenn Ihr in Hamburg wohnt, dann empfehle ich einen Besuch bei Essen&Trinken. Dort gibt es zumindest Satay-Spiesse in guter Qualität.

So jetzt habe ich keine Zeit und kein Geld (zum Bezahlen von weiteren Internetminuten) mehr. D.h. morgen muss ich wohl wieder im Hostel fruehstuecken und dann zu meiner geliebten Citibank laufen...